Wirksamkeit - weitere Ergebnisse und Informationen |
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Eine wissenschaftliche Untersuchung belegt, dass die Ceremot-Methode eine sehr hohe Wirksamkeit hat: Nach der Teilnahme verbesserten Studierende einer Alten Sprache (Hebräisch) ihre schriftlichen Leistungen auf der üblichen Notenskala von 1 bis 6 um durchschnittlich 1,5 Zensuren. Eine Kontrollgruppe ohne diese Teilnahme verharrte auf ihrem bisherigen Niveau (Veränderung um + 0,1 Noten). Mehr zu dem Hauptergebnis (→).
Veränderungen im Schriftlichen
Weitere Resultate für die Gesamtgruppe belegen
- auch eine starke Verbesserung im Mündlichen (→)
- eine deutliche Veränderung des Vermögens zu geistiger Arbeit (→) in gewünschter Weise
- das Fortdauern der verbesserten Lernfähigkeit (→).
Bessere und Schwächere
Sowohl Teilnehmer mit vorher schwächeren Leistungen als auch solche mit besseren ziehen deutlichen Gewinn aus der Methode. Die besseren steigerten sich im Schriftlichen um durchschnittlich 1,7 Noten, die schwächeren um fast 1,3 Noten. Die Kontrollgruppen blieben auf dem gleichem Level (beide Male Veränderung um + 0,1 Zensuren). Statistische Einzelheiten (→)
Wesentliches zu Datenerhebung und Qualität der Ergebnisse
Jedes der oben aufgeführten Resultate ist statistisch bedeutsam. Bei fast allen Ergebnissen wurden die Vortest-Resultate der fünfzehn Teilnehmer mit den Nachtestwerten verglichen; Ausnahme: mündliche Leistungen (da Urteil des Dozenten, ob in verschiedenen Teilbereichen Veränderungen stattgefunden haben oder nicht). Bei den schriftlichen Leistungen wurden ein Vor- und zwei Nachtests durchgeführt.
Entgegen verbreiteter Meinung kann auch Untersuchungen mit geringer Teilnehmerzahl wissenschaftliche Bedeutung zukommen, so wie hier. Die Repräsentativität ist nämlich gewährleistet. Allerdings lässt sich statistische Bedeutsamkeit bei kleinen Stichproben nur erreichen, wenn eine hohe Effektstärke vorliegt – die hier für starke Veränderungen steht.
Übertragung (Transfer)
Aus Nachbefragungen von Teilnehmenden ergab sich:
1. Zu einer Übertragung der verbesserten Lernleistungen und des angemesseneren Vermögens zu geistiger Arbeit auf ähnliche Bereiche kommt es vermutlich meistens, eventuell sogar immer.
2. Ein Transfer der Lernleistung in ein weniger ähnliches Gebiet kommt wahrscheinlich bei etwa der Hälfte der Teilnehmenden vor.
3. Anscheinend überträgt der Großteil der Teilnehmenden, die sich in emotional-motivationaler Hinsicht für das gewählte Gebiet verbessert haben, dies auf andere Bereiche.
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Eine Untersuchung zur Überprüfung der Wirksamkeit
Um herauszufinden, ob die Methode sich auch unter kontrollierten Bedingungen als wirksam erweisen kann, und wenn, in welchem Ausmaß, führte ich in einem geeigneten Umfeld eine Untersuchung nach wissenschaftlichen Kriterien durch.
In einem Intensivkurs an der Universität Hamburg erlernten die Teilnehmer an der Untersuchung (vor allem Studierende der Theologie) Alt-Hebräisch, die Sprache des Alten Testaments. In drei-einhalb Monaten sollten sie sich mit bisher unbekannten Buchstaben und Vokalisierungszeichen, mit einer neuen Grammatik und einer oft andersartigen Wortbildung so weit vertraut machen, dass sie eine Passage des Alten Testaments allein, nur mit Hilfe eines Wörterbuchs übersetzen konnten. Dazu bekamen sie zehn Stunden Unterricht pro Woche, je zwei von Montag bis Freitag. Um ihren Fortschritt festzustellen, schrieben sie eine Reihe von Probeklausuren.
Mit den Mitgliedern der Experimental-Gruppe führte ich die Variante „Das Vermögen zu geistiger Arbeit verbessern und Lernstoff leichter behalten“ durch (siehe Angebote (→)). Zuerst vermittelte ich den Studierenden passende Lerntechniken, und sie probierten diese aus (anderthalb Stunden Dauer). Dann folgten zwei Einzelsitzungen für jeden (anderthalb bis zwei Stunden dauerte die erste, etwa eine Stunde die zweite Einzelsitzung). Daten wurden vorher und kurz nach den Anwendungen erhoben, auch von den Mitgliedern der Kontrollgruppe und Expertenurteile des Dozenten. Um zu klären, ob die Wirkung überdauert, führte ich bei den Absolventen nach einigen Monaten eine weitere Befragung durch.
Näheres zur Untersuchung (→)
Alle anschließend genannten Ergebnisse sind statistisch bedeutsam – die Fehlerwahrscheinlichkeit liegt für jedes unter fünf Prozent (Alpha-Fehler). Außerdem erreicht die Effektgröße als Maß der praktischen Bedeutsamkeit immer einen mindestens großen Wert, mehrfach liegt sie beträchtlich höher.
Die Hebräisch-Studierenden schrieben regelmäßig Probeklausuren. Nach der fünften begann die Anwendung der Ceremot-Methode. Im Vergleich mit dieser Probeklausur verbeserten sich die Absoventen der Methode in den beiden folgenden um durchschnittlich 1,5 Zensuren, während die Mitglieder der Kontrollgruppe im Schnitt keine bedeutsame Veränderung zeigten. (Die kleine Verbesserung um 0,1 Noten (0,114) ist statistisch unbedeutend und wird standardmäßig als Zufallsschwankung aufgefasst.) Die geringste Verbesserung eines Teilnehmers betrug in der Experimentalgruppe + 0,6 Zensuren, die größte + 2,4; in der Kontrollgruppe – 0,7 und + 1,5 Noten. Die unter kontrollierten Bedingungen gewonnenen Daten der Experimentalgruppe ähneln meines Erachtens durchaus den in der Praxis erhaltenen Werten. Da verbessern sich fünf Prozent nicht, weil Methode und Teilnehmer nicht zusammenpassen, zehn Prozent steigern sich in leichtem oder mittlerem Maß und 85 Prozent stark oder sehr stark.
Die Effektstärke als Maß der praktischen Bedeutsamkeit erzielt hier einen sehr großen Wert (den Standardwert für eine große Effektstärke multipliziert mit 1,8).
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Weitere Ergebnisse der Gesamtgruppe
Auch im Mündlichen zeigten die Teilnehmer Verbesserungen. Der Dozent sprach ihnen im Durchschnitt +2,6 Punkte zu, den Mitgliedern der Kontrollgruppe +0,3 Punkte.
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Verbesserungen im Mündlichen
Veränderungen im Vermögen zu geistiger Arbeit
Die Absolventen veränderten ihr Vermögen zu geistiger Arbeit in drei Bereichen:
1. Aktivierung: Sie gehen nach der Durchführung aktiver an die Lernsituation heran. Dies bedeutet, dass sie auch motivierter sind.
2. Sie beschäftigen sich in besserer Befindlichkeit oder Stimmung mit dem Stoffgebiet.
3. Sie haben ihre Gedächtnisfähigkeit dafür deutlich gesteigert.
Zur Abbildung: Die linken Quader zeigen den Zuwachs der Experimentalgruppe. Dieser liegt auch klar höher als der der Kontrollgruppe („keine Teilnahme“) – rechte Quadergruppe. Dort ließen sich keine bedeutsamen Veränderungen feststellen.
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Veränderungen des Vermögens zu geistiger Arbeit
Hält die Verbesserung einer Lernfähigkeit dauerhaft an?
Eine Überprüfung nach fünfeinhalb Monaten zeigte, dass die Mitglieder der Experimentalgruppe die Veränderung der Lernfähigkeit über die Zeit beibehalten. Indikatoren für die Stärke der Lernfähigkeit – im Schaubild zu einer Größe zusammengefasst – zeigen einen bedeutsamen Zuwachs auch mehrere Monate nach der Anwendung der Methode. Sowohl der kurz nach der Absolvierung der Methode in Januar und Februar erhobene Durchschnittswert als auch der aus Juni und Juli liegen deutlich über dem vor der Anwendung der Methode erhaltenen von November und Dezember. (Die beiden späteren Werte unterscheiden sich statistisch nicht.)
Die Lernfähigkeit der Experimentalgruppe hält sich auf dem höheren Niveau
Plausibilität dieses Ergebnisses
Dass Fähigkeiten auch auf hohem Niveau bewahrt werden können, zeigt zum einen die Alltagserfahrung. Zum anderen finden sich dafür Belege in der Hirnforschung:
Alltagserfahrung:Bereichsbezogenes Gedächtnis für Sachverhalte: Fast jeder kann über die Dinge, mit denen er im Beruf häufig zu tun hat, ausführlich, sachgerecht und unter Verwendung der jeweiligen Fachsprache berichten. Wenn notwendig, werden auch Fertigkeiten bewahrt, also quasi automatisch oder mit geringer bewusster Kontrolle ablaufende (Teil-)Fähigkeiten. Dies veranschaulichen Personen, die im Beruf bei der Realisierung ihres Könnens schwierige oder komplexe Fertigkeiten realisieren, etwa Simultan-Dolmetscher oder Pianisten ((kognitiv-)prozedurales Gedächtnis bzw. Routinisierung). Spezielle Denkfähigkeiten auf hohem Niveau setzen etwa Ingenieure (die in ihrem eigentlichen Bereich tätig sind) über Jahrzehnte ein, Komponisten bewahren eine ausgeprägte auditive (das Hören betreffende) Vorstellungskraft.
Hirnforschung: Diejenigen Synapsen, also Verbindungsstellen zwischen Nervenzellen, die in gewissen Abständen aktiviert werden, bleiben erhalten. Für die Informationen, die bei der zugehörigen Tätigkeit ausgetauscht werden, bleiben so die Leitungswege in gleicher Qualität erhalten.
Einzelheiten zum Ergebnis (→)
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Bessere und Schwächere
Dass die Methode auch durchschnittlich oder leicht überdurchschnittlich Begabten nutzt, zeigen die Resultate, für deren Berechnung die Teilnehmer in zwei etwa gleichgroße Gruppen aufgeteilt wurden.
Die Ergebnisse sind bereits im Überblick aufgeführt worden, unten nochmal in tabellarischer Form..
Mehr statistische Einzelheiten (→)
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Veränderungen in Zensuren |
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Untergruppen |
EG |
KG |
Bessere |
+ 1,71 |
+ 0,13 |
Schwächere |
+ 1,28 |
+ 0,10 |
(Von den Teilnehmern, die der Hälfte mit den besseren Ausgangsleistungen zugehörten, steigerten sich die der Experimentalgruppe um 1,7 Noten, während die der Kontrollgruppe auf gleichem Level blieben (+ 0,1 Zensuren). Dies gilt auch für die Kontrollgruppe der leistungsschwächeren Hälfte (+0,1 Noten), während die Experimentalgruppe sich dort um fast 1,3 Zensuren verbesserte.)
Übertragung (Transfer)
Verbessern Teilnehmer, die ihre Lernfähigkeit für ein Fachgebiet gesteigert haben, ihre Lernleistungen und ihr Vermögen zu geistiger Arbeit auch für andere Fächer und Tätigkeiten? Oder zeigt sich eine für das gewählte Gebiet erreichte emotional-motivationale Verbesserung auch woanders? Dazu gibt es bisher keine Untersuchung, sondern nur drei Ergebnisse aus Befragungen von Teilnehmern:
1. Vermutlich kommt es meistens, eventuell sogar immer, zu einer Übertragung der verbesserten Lernleistung und des gesteigertenVermögens zu geistiger Arbeit auf ähnliche Bereiche.
Hebräischstudierende, die noch andere Alte Sprachen lernen mussten, berichteten durchgängig, dass sie auch Latein oder Alt-Griechisch auf ihre neue Art, also leichter und erfolgreicher, lernten. Weil es sich nur um wenige Befragte und nur um die Übertragung von einem einzigen Bereich handelt, finde ich es unangemessen, einen immer und jedesmal stattfindenden erfolgreichen Transfer zu folgern.
2. Transfer von verbesserter Lernleistung und gesteigertem Vermögen zu geistiger Arbeit in ein weniger ähnliches Gebiet kommt wahrscheinlich bei etwa jedem zweiten vor.
Während wohl die Hälfte keine Veränderungen feststellen kann, berichten die anderen darüber:
a) Nach der Verbesserung ihrer Lernfähigkeit für eine Alte Sprache konnten sich dieser Anteil der Teilnehmenden Faktenwissen im Allgemeinen oder für ein anderes Fach leichter aneignen.
b) Mindestens die Hälfte einer kleinen Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die ihre Lernfähigkeit für Biologie verbessert hatten, steigerten nach eigener Aussage auch ihre Leistungen in Mathematik. Als Beleg führten sie deutlich verbesserte Zensuren an.
3. Anscheinend überträgt der Großteil der Teilnehmenden, die sich in emotional-motivationaler Hinsicht für das gewählte Gebiet verbessert haben, dies auch auf andere Bereiche. In den Befragungen nennen diese Teilnehmer - auch ohne direkte Frage danach - häufig bessere Befindlichkeit, höheres Selbstvertrauen und Ähnliches im gesamten schulischen oder universitären Kontext, oder zumindest in weiteren früher kritischen Fächern. Gleiches finde ich auch immer wieder in meinen Aufzeichnungen. Der Anteil dieser Teilnehmenden dürfte bei mindestens drei Vierteln derjenigen mit motivational-emotionaler Verbesserung für den gewählten Bereich liegen.
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Näheres zur Untersuchung
Die Untersuchung wurde von November 04 bis Juli 05 mit fünfzehn Teilnehmern (Anzahl der Experimentalgruppe zu Anzahl der Kontrollgruppe = 1 : 2), am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg durchgeführt. Untersuchungsplan wie vorgeschlagen bei Fred N. Kerlinger – Grundlagen der Sozialwissenschaften, Weinheim und Basel 1978 (2., veränderte Aufl.), S. 504 ff. Überwiegend wurden Varianzanalysen mit Messwiederholung zur Datenanalyse berechnet.
Weil bereits früh im Kurs damit begonnen wurde, Probeklausuren zu schreiben, erzielte eine Reihe von Teilnehmern ungenügende Ergebnisse. Um dennoch Fortschritte von einer Klausur zur nächsten feststellen zu können, differenzierte der Dozent im Bereich der Note 6. Er führte 3 weitere Symbole ein, so dass man von einer neun-stufigen Skala sprechen kann. (Viele der üblichen Zwischennoten wie 2+ oder 4- gab es auch.)
Eigentlich wäre es angebracht, die erweiterte Notnskala auch in die Auswertung der schriftlichen Ergebnisse zu übernehmen. Schließlich bedeutet jede Verbesserung im Bereich von „9“ bis „6“ eine Lernleistung – genauso wie eine Steigerung zwischen „6“ und „1“. Weil dies aber nach meiner Erfahrung schwer zu vermitteln ist, werden alle Zensuren von Teilnehmenden, die mindestens ein Ergebnis haben, das im Bereich von 9 bis kleiner 6 liegt, auf die übliche Notenskala von „1+“ bis „6“ umgerechnet, darauf "zusammengepresst".
Zur Ergänzug fehlender Daten: (→)
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Hauptergebnis - weitere statistische Angaben
Alpha-Fehler, „Power“ und Effektstärke des Hauptergebnisses wurden auf zwei Wegen berechnet:
1. Varianzanalysen mit Messwiederholung
Sechs Gruppenwerte wurden von Experimental- und Kontrollgruppe erhoben, jeweils vor der Anwendung der Methode - Klausur A - und zu zwei Zeitpunkten danach – Klausuren B und C. In der ersten Varianzanalyse tritt ein statistisch signifikantes Ergebnis für die Interaktion von Experimental- und Kontrollgruppe einerseits und den Messzeitpunkten andererseits auf (Alpha-Fehler = 0,037 unkorrigiert, Power (bei Alpha = 0,05): 0,633). Im verwendeten Statisikprogramm (NCSS (Number Cruncher Statistical System) von Hintze, Jerry L.; Ausgabe von 2007) findet sich kein Unterprogramm („Test“), das die Stärke der Interaktion berechnet, wenn die Werte der beiden Nachtests zusammengefasst werden. Außerdem war eine mathematische Voraussetzung nur bedingt erfüllt. (Die Varianz-Kovarianz-Matrix wich recht stark von der geforderten Zirkularität ab.)
Deshalb berechnete ich die Differenzen zwischen jeweils den Werten der Klausur A und denen der Klausuren B und C und führte anschließend mit ihnen die zweite Varianzanalyse mit Messwiederholung durch. Hier war nur ein Haupteffekt, der Unterschied zwischen Experimental- und Kontrollgruppe (über die auf zwei reduzierten Messzeitpunkte) wichtig: Die Ergebnisse – Verbesserung um 1,5 Zensuren in der Experimentalgruppe (bei einem Standardfehler von 0,31) und um 0,1 Noten in der Kontrollgruppe (Standardfehler von 0,20) - haben einen Alphafehler von 0,0025 und eine “Power“(1 – Beta-Fehler) von 0,94. Hier sind die mathematischen Voraussetzungen erfüllt.
2. Berechnung der Effektstärke
Die Effektgröße, das Maß der praktischen Bedeutsamkeit, erreicht für die Varianzanalyse der Differenzen einen 1,9-mal großen Wert (Cohens f = 0,779). Allerdings waren für diese Berechnung fehlende Werte angemessen zu ergänzen, weil nicht jeder Teilnehmer an allen Klausuren teilnahm. Zu der Ergänzung finden Sie im nächsten Absatz mehr. Durch die zusätzlichen Daten fallen die Varianzen etwas kleiner aus und das Ergebnis wird dadurch leicht geschönt. Genauer lässt sich die Effektstärke für die Differenz zwischen den Mittelwerten von Experimental- und Kontrollgruppe über Cohens d-Maß berechnen, das bei t-Tests mit unabhängigen Stichproben eingesetzt wird, hier für die Differenzen zwischen jeweils dem Vortestwert und den gemittelten Nachtest-Ergebnissen. Der erzielte Wert, d = 1,46, steht für einen 1,8-mal großen Effekt. (Analog zur Berechnung des Haupteffekts bei der zweiten Varianzanalyse werden alle Differenzwerte der Experimentalgruppe zu einer Zelle zusammengefasst, ebenso alle der KG.)
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Ergänzte Daten
Für die Berechnungen war es nötig, auf zweierlei Weise Daten zu ergänzen:
1. Da nicht jede/r Teilnehmende alle Klausuren mitschrieb, waren für die Varianzanalysen (siehe oben, vorletzten Absatz) Zensuren zu ergänzen. Um die aussagestärksten Größen, die Unterschiede zwischen Ausgangs- und späteren Zensuren, nicht zu verändern, wurde in der 2. Varianzanalyse um den Durchschnittswert von EG oder KG ergänzt - je nachdem, welcher Gruppe der Proband angehörte.
2. Schon vorher musste berücksichtigt werden, dass vier Teilnehmer der Untersuchung den Hebräischkurs vor dem Ende abbrachen. Weil sie nun auch nicht mehr am Unterricht teilnahmen, hätten sich ihre Ergebnisse nicht verbessern können. Ihre Noten wurden auf dem zuletzt erreichten Niveau für die „verpassten“ Klausuren fortgeschrieben.
Auch für die mündliche Leistung und die Werte zum Arbeitsvermögen bin ich bei den vorzeitig ausgeschiedenen Teilnehmenden davon ausgegangen, dass keine Veränderung stattgefunden hat. Für die Entwicklung des Arbeitsvermögens sind die ursprünglichen Daten für den zweiten Messzeitpunkt ebenfalls wieder aufgegriffen worden.
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Verbesserungen in den mündlichen Leistungen, Einzelheiten
Punktvergabe:Verbesserungen konnten in maximal vier Teilfähigkeiten erzielt werden, die die mündliche Gesamtleistung ausmachen (1. Vorlesen, 2. grammatische und 3. morphologische Analyse, 4. Übersetzen (= syntaktischer Bereich)). Pro Teilfähigkeit wurden ein oder null Punkte vergeben: Verbesserung ja oder nein. Höchstens vier Punkte konnte eine Person also erreichen.
Berechnung mit einem Randomisationstest von Fisher; Alpha-Fehlerwahrscheinlichkeit, einseitig: 0,009, bei diesen Standardabweichungen: EG (Wert +2,6): 1,9; KG (Wert + 0,3): 1,0; Teststärke : 98,9%. Die Steigerung entspricht einem sehr großen Effekt - Cohens d-Maß = 1,63; dies ist 2,04-mal ein großer Effekt (Normwert für großen Effekt: d = 0,80).
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Veränderungen im Vermögen zu geistiger Arbeit, Details
Aktivierung: Wenn die Absolventen – eingeübt in die Ceremot-Methode - sich selbständig mit dem Stoff beschäftigen, aktivieren sie ihren Organismus für das Lernen besser als zuvor, sie nähern sich dem Optimum zwischen den Polen matt und übererregt an.
Es handelt sich also um eine umgekehrt u- oder v-förmige Kurve. (Experimentalgruppe: +25,4 Punkte (St.abw. 22,5), Kontrollgruppe: +2,3 Punkte (St.abw. 17,0)).- Die Variable Aktivierung ist umfassender als die Variable bzw. Komponente Leistungsmotivation, die ich inzwischen einsetze. Wegen der Überlappung ist aber von recht hoher Korrelation auszugehen.
Die Befindlichkeit verbessert sich deutlich: Die Absolventen erleben sich als viel zufriedener und kompetenter.
Experimentalgruppe: +20,4 Punkte (St.abw. 14,9), Kontrollgruppe: -2,8 Punkte (St.abw. 13,3).- Die Variable Befindlichkeit ist umfassender als die Komponente Stimmung. Während „Stimmung“ für den Aufbau von Lernfähigkeiten wichtig ist, eignet sich „Befindlichkeit“ gut dazu, Veränderungen in der Selbsteinschätzung von Zufriedenheit und Kompetenz zu erfassen. Wegen der Überlappung wird auch hier eine recht hohe Korrelation vorhanden sein.
Gedächtnis für bereichsbezogene Sachverhalte: Die Mitglieder der Experimentalgruppe erinnern laut Selbstauskunft um zwölf Prozentpunkte mehr vom Lernstoff, die der Kontrollgruppe 0,5 Prozentpunkte mehr.
Die Experimentalgruppe steigert sich von 51 auf 63 % des gelernten Stoffs. Als Daten wurden Selbstauskünfte zu drei Zeitpunkten erhoben - nach einer Woche, nach fünfzehn Tagen und nach einem Monat - und gemittelt. Standardabweichungen: EG - 10,9 Prozentpunkte, KG - 15,3.
Die Ergebnisse der Kontrollgruppe liegen für die einzelnen Variablen zwischen -2,8 und +2,3 Punkten. Dies sind bei Standardabweichungen von 13 oder mehr Punkten und bei kleiner Stichprobe irrelevante Ergebnisse. Sie werden üblicherweise als Zufallsschwankungen verstanden.
Auswertung: Multivariate Varianzanalyse zum Vergleich der Differenzen in den Gruppen: Alpha-Fehlerwahrscheinlichkeit < 0,04. Die einzelnen Größen zeigen große bis sehr große Effekte im Vergleich mit der Kontrollgruppe (0,82 < d < 1,68; großer Effekt = 0,80). Ungefähr gleiche Effekte beim Vorher-Nachher-Vergleich innerhalb der Experimentalgruppe (d-Maß von 1,06 bis 1,10).
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Hält die Verbesserung einer Lernfähigkeit dauerhaft an? - Einzelheiten
Die Indikatoren. Als Indikatoren für die Stärke der Lernfähigkeit sind vier Variablen eingesetzt worden:
- Aktivierung und Befindlichkeit während des Alleinlernens; sie sind bereits als Variablen bekannt, die das Vermögen zu geistiger Arbeit mitbestimmen (=).
- Aktivierung und Befindlichkeit im Seminar; diese Variablen erfassen die gleichen Phänomene während des Unterrichts.
Gerne hätte ich spätere Klausurergebnisse als Indikatoren verwendet oder den genannten ausgewählten Indikatoren die Variable zum Gedächtnis für Sachverhalte hinzugefügt. Aber im folgenden Semester schrieben die Absolventen in Hebräisch keine Klausuren oder Probeklausuren mehr, und die Anforderungen an das Gedächtnis änderten sich stark. So war dies nicht möglich oder sinnvoll.
Die Werte betragen im Vortest 2,13 (St.abw. 0,54), kurz nach dem zweiten Nachtest 3,78 (St.abw. 0,72) und fünfeinhalb Monate nach der Durchführung 4,11 (St.abw. 1,32).
Die zuletzt erhobene Ausprägung der Variable liegt bei einer Alpha-Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,04 höher als die des Vortests - bei einer Effektstärke von d = 1,34 (Cohens d-Maß), was 1,7-mal einem großen Effekt entspricht. - Die beiden Ergebnisse nach der Anwendung der Methode liegen auf demselben Niveau (P = 0,24, d = 0,4).
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Bessere und Schwächere - statistische Einzelheiten
Wie bei den Verbesserungen der schriftlichen Leistungen aller Teilnehmer wurden auch für die Untergruppen Varianzanalysen mit Messwiederholung berechnet. Trotz der jeweils etwa halbierten Teilnehmerzahl sind die Ergebnisse sowohl der schwächeren als auch der besseren Absolventen der Methode in statistisch bedeutsamer Weise besser als die der Kontroll-Untergruppen: Dunnetts Test zum einseitigen Vergleich von EG und KG erwies sich in beiden Fällen als signifikant auf dem Alpha-Fehler-Niveau von 5 Prozent.
Die Effektgrößen wurden auch hier als d-Maße berechnet 1. In beiden Fällen ergab sich ein mindestens 1,8-mal großer Effekt.
Weitere statistische Angaben finden Sie in der Tabelle.
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Anmerkungen:
1 Nicht die bei Varianzanalysen üblichen f-Maße, da so die Effektstärken wegen ergänzter fehlender Daten etwas überschätzt würden; vgl. "Hauptergebnis - weitere statistische Angaben", Punkt 2 (→).
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