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Wirksamkeit - weitere Ergebnisse und Informationen

 

 

 

Übersicht

Eine wissenschaftliche Untersuchung belegt, dass die Cere­mot-Met­hode eine sehr hohe Wirksam­keit hat: Nach der Teil­nahme verbes­serten Studie­rende einer Alten Sprache (Hebräisch) ihre schrift­lichen Leistun­gen auf der üblichen Noten­ska­la von 1 bis 6 um durch­schnittlich 1,5 Zen­suren. Eine Kon­troll­gruppe ohne diese Teil­nahme verharrte auf ihrem bishe­rigen Ni­veau (Verände­rung um + 0,1 No­ten). Mehr zu dem Haupt­ergebnis ().

 

Veränderungen im Schriftlichen

 

 

Weitere Resultate für die Gesamt­gruppe belegen

-         auch eine starke Verbes­serung im Münd­lichen ()

-         eine deutliche Veränderung des Vermö­gens zu geis­tiger Arbeit () in gewünsch­ter Weise

-         das Fortdauern der verbes­serten Lern­fähigkeit ().

Bessere und Schwächere

Sowohl Teilnehmer mit vorher schwä­cheren Leistungen als auch solche mit bes­seren ziehen deut­lichen Gewinn aus der Met­hode. Die bes­seren steiger­ten sich im Schrift­lichen um durch­schnittlich 1,7 Noten, die schwä­cheren um fast 1,3 Noten. Die Kontroll­gruppen blieben auf dem gleichem Level (beide Male Verände­rung um + 0,1 Zensuren). Statistische Einzelheiten ()

 

 


Wesentliches zu Datenerhebung und Qualität der Ergebnisse

Jedes der oben aufgeführten Resultate ist statistisch bedeutsam. Bei fast allen Ergebnis­sen wur­den die Vortest-Resul­tate der fünf­zehn Teil­neh­mer mit den Nach­test­werten ver­glichen; Aus­nahme: münd­liche Leis­tungen (da Urteil des Dozen­ten, ob in ver­schie­denen Teil­berei­chen Ver­ände­rungen statt­gefun­den haben oder nicht). Bei den schrift­lichen Leis­tungen wurden ein Vor- und zwei Nach­tests durch­geführt.
    Ent­gegen ver­brei­teter Meinung kann auch Unter­suchun­gen mit gerin­ger Teil­nehmer­zahl wissen­schaft­liche Bedeu­tung zu­kom­men, so wie hier. Die Reprä­senta­tivität ist nämlich gewähr­leistet. Aller­dings lässt sich statis­tische Bedeut­samkeit bei kleinen Stich­proben nur errei­chen, wenn eine hohe Effekt­stärke vorliegt – die hier für starke Verän­derun­gen steht.   

 

Übertragung (Transfer)

 Aus Nachbefragungen von Teilneh­menden ergab sich:

1.     Zu einer Übertra­gung der verbes­serten Lern­leistun­gen und des ange­messene­ren Vermö­gens zu geis­tiger Arbeit auf ähn­liche Bereiche kommt   es vermut­lich meis­tens, even­tuell sogar immer.

2.     Ein Transfer der Lernleistung in ein weniger ähnliches Gebiet kommt wahrscheinlich bei etwa der Hälfte der Teilneh­menden vor.

3.     Anscheinend überträgt der Großteil der Teilnehmenden, die sich in emotional-motiva­tionaler Hin­sicht für das gewähl­te Gebiet verbes­sert              haben, dies auf andere Berei­che.

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Eine Untersuchung zur Überprüfung der Wirksamkeit

Um herauszufinden, ob die Methode sich auch unter kontrol­lierten Bedin­gungen als wirksam erwei­sen kann, und wenn, in welchem Aus­maß, führte ich in einem geeig­neten Umfeld eine Unter­suchung nach wissen­schaft­lichen Krite­rien durch.

In einem Intensivkurs an der Universität Hamburg erlernten die Teil­nehmer an der Unter­suchung (vor allem Studie­rende der Theologie) Alt-Hebrä­isch, die Sprache des Alten Testa­ments. In drei-einhalb Monaten sollten sie sich mit bisher unbe­kann­ten Buch­staben und Vokali­sie­rungs­zeichen, mit einer neuen Gram­matik und einer oft anders­artigen Wort­bildung so weit vertraut machen, dass sie eine Pas­sage des Alten Testa­ments allein, nur mit Hilfe eines Wörter­buchs übersetzen konnten. Dazu bekamen sie zehn Stunden Unter­richt pro Woche, je zwei von Mon­tag bis Freitag. Um ihren Fort­schritt fest­zustel­len, schrieben sie eine Reihe von Probe­klausuren.

Mit den Mitgliedern der Experimental-Gruppe führte ich die Vari­ante „Das Vermö­gen zu geistiger Arbeit verbes­sern und Lern­stoff leichter behal­ten“ durch (siehe Ange­bote ()). Zuerst vermit­telte ich den Studie­renden pas­sende Lern­techniken, und sie pro­bierten diese aus (andert­halb Stunden Dauer). Dann folgten zwei Einzel­sitzungen für jeden (anderthalb bis zwei Stun­den dauerte die erste, etwa eine Stunde die zweite Einzel­sitzung). Daten wurden vorher und kurz nach den Anwen­dungen erhoben, auch von den Mitglie­dern der Kontroll­gruppe und Experten­urteile des Dozenten. Um zu klären, ob die Wir­kung über­dauert, führte ich bei den Absol­venten nach einigen Mona­ten eine weitere Befra­gung durch.

Näheres zur Untersuchung ()

Alle anschließend genannten Ergebnisse sind statis­tisch bedeut­sam – die Fehler­wahrschein­lichkeit liegt für jedes unter fünf Prozent (Alpha-Fehler). Außer­dem erreicht die Effekt­größe als Maß der prak­tischen Bedeut­samkeit immer einen mindes­tens großen Wert, mehrfach liegt sie beträcht­lich höher.

 


Das Hauptergebnis: Die Veränderung in der schriftlichen Leistung

Die Hebräisch-Studierenden schrieben regelmäßig Probe­klausuren. Nach der fünften begann die Anwen­dung der Cere­mot-Methode. Im Vergleich mit dieser Probe­klausur verbes­erten sich die Abso­venten der Met­hode in den beiden folgen­den um durch­schnittlich 1,5 Zen­suren, während die Mitglie­der der Kontroll­gruppe im Schnitt keine bedeut­same Verän­derung zeigten. (Die kleine Verbes­serung um 0,1 Noten (0,114) ist statis­tisch unbedeu­tend und wird standard­mäßig als Zufalls­schwankung aufge­fasst.) Die geringste Verbes­serung eines Teilnehmers betrug in der Experi­mental­gruppe + 0,6 Zen­suren, die größte + 2,4; in der Kontroll­gruppe – 0,7 und + 1,5 Noten. Die unter kontrol­lierten Bedin­gungen gewon­nenen Daten der Experi­mental­gruppe ähneln meines Erach­tens durchaus den in der Praxis erhal­tenen Werten. Da verbes­sern sich fünf Prozent nicht, weil Methode und Teil­nehmer nicht zusam­menpassen, zehn Prozent steigern sich in leichtem oder mittle­rem Maß und 85 Prozent stark oder sehr stark.

Die Effektstärke als Maß der praktischen Bedeutsam­keit erzielt hier einen sehr großen Wert (den Standard­wert für eine große Effekt­stärke multipli­ziert mit 1,8).

Weitere statistische Angaben ()
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Weitere Ergebnisse der Gesamtgruppe

 
Verbesserungen in den mündlichen Leistungen

Auch im Mündlichen zeigten die Teilnehmer Verbes­serungen. Der Dozent sprach ihnen im Durch­schnitt +2,6 Punkte zu, den Mitgliedern der Kon­troll­gruppe +0,3 Punkte.

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                          Verbesserungen im Mündlichen



Veränderungen im Vermögen zu geistiger Arbeit

Die Absolventen veränderten ihr Vermögen zu geistiger Arbeit in drei Berei­chen:

1.      Aktivierung: Sie gehen nach der Durchfüh­rung aktiver an die Lern­situation heran. Dies bedeutet, dass sie auch moti­vierter sind.

2.      Sie beschäf­tigen sich in besserer Befind­lichkeit oder Stim­mung mit dem Stoff­ge­biet.

3.      Sie haben ihre Gedächtnis­fähigkeit dafür deutlich gestei­gert.

Zur Abbildung: Die linken Quader zeigen den Zuwachs der Experi­mental­gruppe. Dieser liegt auch klar höher als der der Kontroll­gruppe („keine Teilnah­me“) – rechte Quader­gruppe. Dort ließen sich keine bedeut­samen Verände­rungen fest­stellen.

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                   Veränderungen des Vermögens zu geistiger Arbeit

 

Hält die Verbesserung einer Lernfähigkeit dauerhaft an?

Eine Überprüfung nach fünf­ein­halb Monaten zeigte, dass die Mit­glieder der Experi­mental­gruppe die Verän­derung der Lern­fähigkeit über die Zeit beibe­halten. Indi­katoren für die Stärke der Lern­fähigkeit – im Schau­bild zu einer Größe zusam­menge­fasst – zeigen einen bedeut­samen Zuwachs auch meh­rere Monate nach der Anwen­dung der Methode. Sowohl der kurz nach der Absol­vierung der Met­hode in Januar und Februar erho­bene Durch­schnitts­wert als auch der aus Juni und Juli liegen deutlich über dem vor der Anwen­dung der Methode erhal­tenen von Novem­ber und Dezem­ber.  (Die beiden späte­ren Werte unter­scheiden sich statis­tisch nicht.)


Die Lernfähigkeit der Experimentalgruppe hält sich auf dem höheren Niveau

 

 

Plausibilität dieses Ergebnisses

Dass Fähigkeiten auch auf hohem Niveau bewahrt werden können, zeigt zum einen die Alltags­erfahrung. Zum anderen finden sich dafür Belege in der Hirn­forschung:

Alltagserfahrung:Bereichs­bezogenes Gedächt­nis für Sach­verhalte: Fast jeder kann über die Dinge, mit denen er im Beruf häufig zu tun hat, aus­führlich, sach­gerecht und unter Verwen­dung der jewei­ligen Fach­sprache berich­ten. Wenn notwendig, werden auch Fertig­keiten bewahrt, also quasi auto­matisch oder mit geringer bewuss­ter Kon­trolle ablau­fende (Teil-)Fähig­keiten. Dies veran­schau­lichen Personen, die im Beruf bei der Reali­sierung ihres Könnens schwie­rige oder kom­plexe Fertig­keiten reali­sieren, etwa Simultan-Dolmet­scher oder Pia­nisten ((kognitiv-)proze­durales Gedächt­nis bzw. Routini­sierung). Spezi­elle Denkfä­higkeiten auf hohem Niveau setzen etwa Inge­nieure (die in ihrem eigent­lichen Bereich tätig sind) über Jahr­zehnte ein, Kompo­nisten bewah­ren eine ausge­prägte audi­tive (das Hören betref­fende) Vorstel­lungs­kraft

Hirnforschung: Diejenigen Synapsen, also Verbindungs­stellen zwischen Nerven­zellen, die in gewissen Abstän­den aktiviert werden, bleiben erhal­ten. Für die Informa­tionen, die bei der zuge­hörigen Tätig­keit ausge­tauscht werden, bleiben so die Leitungs­wege in gleicher Qua­lität erhal­ten.

 

Einzelheiten zum Ergebnis ()
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Bessere und Schwächere

Dass die Methode auch durchschnittlich oder leicht über­durchschnitt­lich Begab­ten nutzt, zeigen die Resul­tate, für deren Berech­nung die Teilneh­mer in zwei etwa gleich­große Gruppen aufge­teilt wurden.

Die Ergebnisse sind bereits im Überblick aufge­führt worden, unten nochmal in tabellarischer Form..

Mehr statistische Einzelheiten ()
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Veränderungen

in Zensuren

Untergruppen

EG

KG

Bessere

+ 1,71

+ 0,13

Schwächere

+ 1,28

+ 0,10


(Von den Teilnehmern, die der Hälfte mit den besseren Ausgangs­leistungen zuge­hörten, steiger­ten sich die der Experi­mental­gruppe um 1,7 Noten, wäh­rend die der Kontroll­gruppe auf gleichem Level blieben (+ 0,1 Zensuren). Dies gilt auch für die Kontroll­gruppe der leistungs­schwächeren Hälfte (+0,1 Noten), während die Experi­men­tal­gruppe sich dort um fast 1,3 Zen­suren verbes­serte.)

 

Übertragung (Transfer)

 

Verbessern Teilnehmer, die ihre Lernfähigkeit für ein Fachgebiet gesteigert haben, ihre Lern­leistungen und ihr Vermö­gen zu geis­tiger Arbeit auch für andere Fächer und Tätig­keiten? Oder zeigt sich eine für das ge­wählte Gebiet erreich­te emo­tional-motiva­tionale Verbes­serung auch wo­anders? Dazu gibt es bisher keine Unter­suchung, son­dern nur drei Ergeb­nisse aus Befra­gungen von Teilneh­mern:

 

1.      Vermutlich kommt es meistens, eventuell sogar immer, zu einer Übertra­gung der verbes­serten Lern­leistun­g und des gestei­gertenVermö­gens zu geis­tiger Arbeit auf ähn­liche Berei­che.

      Hebräischstudierende, die noch andere Alte Sprachen lernen muss­ten, berich­teten durch­gängig, dass sie auch Latein oder Alt-Grie­chisch auf ihre neue Art, also leichter und erfolg­reicher, lernten. Weil es sich nur um weni­ge Befragte und nur um die Über­tragung von einem einzi­gen Be­reich handelt, finde ich es unan­gemessen, einen immer und jedes­mal statt­findenden erfolg­reichen Trans­fer zu folgern.

2.     Transfer von verbes­serter Lern­leistun­g und gesteigertem Vermö­gen zu geis­tiger Arbeit in ein weni­ger ähnli­ches Gebiet kommt wahrschein­lich bei etwa jedem zweiten vor.

       Während wohl die Hälfte keine Veränderungen feststellen kann, berich­ten die ande­ren darüber:

a)       Nach der Verbesserung ihrer Lernfähigkeit für eine Alte Sprache konn­ten sich dieser Anteil der Teilneh­menden Fakten­wissen im Allge­meinen oder für ein anderes Fach leichter aneig­nen.

b)       Mindestens die Hälfte einer kleinen Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die ihre Lern­fähig­keit für Biolo­gie verbes­sert hatten, steiger­ten nach eigener Aus­sage auch ihre Leistun­gen in Mathe­matik. Als Beleg führten sie deutlich verbes­serte Zensu­ren an.


3.      Anscheinend überträgt der Großteil der Teilnehmenden, die sich in emotional-motiva­tionaler Hinsicht für das gewäh­lte Gebiet verbes­sert haben, dies auch auf andere Berei­che. In den Befra­gungen nennen diese Teil­neh­mer - auch ohne direkte Frage danach - häufig bes­sere Befind­lichkeit, höhe­res Selbst­vertrauen und Ähnli­ches im gesam­ten schuli­schen oder univer­sitären Kontext, oder zumin­dest in weite­ren früher kriti­schen Fächern. Gleiches finde ich auch immer wieder in meinen Auf­zeich­nun­gen. Der Anteil dieser Teilneh­menden dürfte bei mindes­tens drei Vier­teln derjenigen mit motiva­tional-emotio­naler Verbes­serung für den gewähl­ten Bereich liegen.

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Einzelheiten

Näheres zur Untersuchung

Die Untersuchung wurde von November 04 bis Juli 05 mit fünf­zehn Teilneh­mern (Anzahl der Experi­mental­gruppe zu Anzahl der Kontroll­gruppe = 1 : 2), am Fachbe­reich Evan­gelische Theo­logie der Univer­sität Hamburg durch­geführt. Untersu­chungs­plan wie vorge­schlagen bei Fred N. Kerlinger – Grund­lagen der Sozial­wissenschaften, Weinheim und Basel 1978 (2., verän­derte Aufl.), S. 504 ff. Über­wiegend wurden Varianz­analysen mit Mess­wieder­holung zur Daten­analyse berech­net.

Weil bereits früh im Kurs damit begon­nen wurde, Probeklau­suren zu schreiben, erzielte eine Reihe von Teilnehmern unge­nügende Ergebnisse. Um dennoch Fort­schritte von einer Klausur zur nächsten fest­stellen zu können, diffe­renzierte der Dozent im Bereich der Note 6. Er führte 3 weitere Symbole ein, so dass man von einer neun-stufigen Skala sprechen kann. (Viele der üblichen Zwischen­noten wie 2+ oder 4- gab es auch.)
      Eigentlich wäre es angebracht, die erweiterte Notnskala auch in die Auswer­tung der schrift­lichen Ergeb­nisse zu über­nehmen. Schließlich bedeutet jede Verbes­serung im Bereich von „9“ bis „6“ eine Lern­leistung – genauso wie eine Steige­rung zwischen „6“ und „1“. Weil dies aber nach meiner Erfah­rung schwer zu vermit­teln ist, werden alle Zensuren von Teilneh­menden, die mindes­tens ein Ergebnis haben, das im Bereich von 9 bis kleiner 6 liegt, auf die übliche Notenskala von „1+“ bis „6“ umgerechnet, darauf "zusammengepresst".

Zur Ergänzug fehlender Daten: ()

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Hauptergebnis -
weitere statistische Angaben

Alpha-Fehler, „Power“ und Effektstärke des Hauptergebnisses wurden auf zwei Wegen berechnet:

1. Varianzanalysen mit Messwiederholung
Sechs Gruppenwerte wurden von Experimental- und Kontroll­gruppe erho­ben, jeweils vor der Anwen­dung der Methode  - Klausur A - und zu zwei Zeit­punkten danach – Klau­suren B und C. In der ersten Varianz­analyse tritt ein statistisch signifi­kantes Ergebnis für die Inter­aktion von Experimental- und Kontroll­gruppe einer­seits und den Messzeit­punkten anderer­seits auf (Alpha-Fehler = 0,037 unkor­rigiert, Power (bei Alpha = 0,05): 0,633). Im verwen­deten Statisik­programm (NCSS (Number Cruncher Statis­tical System) von Hintze, Jerry L.; Ausgabe von 2007) findet sich kein Unter­programm („Test“), das die Stärke der Inter­aktion berechnet, wenn die Werte der beiden Nach­tests zusammen­gefasst werden. Außer­dem war eine mathe­matische Voraus­setzung nur bedingt erfüllt. (Die Varianz-Kovari­anz-Matrix wich recht stark von der gefor­derten Zirku­larität ab.)

Deshalb berech­nete ich die Diffe­renzen zwischen jeweils den Werten der Klausur A und denen der Klau­suren B und C und führte anschlie­ßend mit ihnen die zweite Varianz­analyse mit Mess­wiederholung durch. Hier war nur ein Haupt­effekt, der Unter­schied zwischen Experi­mental- und Kontroll­gruppe (über die auf zwei redu­zierten Mess­zeit­punkte) wichtig: Die Ergeb­nisse – Verbes­serung um 1,5 Zensu­ren in der Experi­mental­gruppe (bei einem Standard­fehler von 0,31) und um 0,1 Noten in der Kontroll­gruppe (Standard­fehler von 0,20) - haben einen Alphafehler von 0,0025 und eine “Power“(1 – Beta-Fehler) von 0,94. Hier sind die mathe­matischen Voraus­setzungen erfüllt.

 

 

2. Berechnung der Effektstärke
Die Effektgröße, das Maß der praktischen Bedeut­samkeit, erreicht für die Varianz­analyse der Diffe­renzen einen 1,9-mal großen Wert (Cohens f = 0,779). Aller­dings waren für diese Berech­nung fehlende Werte ange­messen zu ergän­zen, weil nicht jeder Teilneh­mer an allen Klausu­ren teil­nahm. Zu der Ergän­zung finden Sie im näch­sten Absatz mehr. Durch die zusätz­lichen Daten fallen die Vari­anzen etwas kleiner aus und das Ergeb­nis wird dadurch leicht geschönt. Ge­nauer lässt sich die Effekt­stärke für die Diffe­renz zwischen den Mittel­werten von Experi­mental- und Kontroll­gruppe über Cohens d-Maß berechnen, das bei t-Tests mit unab­hängigen Stich­proben einge­setzt wird, hier für die Diffe­renzen zwischen jeweils dem Vortest­wert und den gemit­telten Nachtest-Ergeb­nissen. Der erzielte Wert, d = 1,46, steht für einen 1,8-mal großen Effekt. (Analog zur Berech­nung des Haupt­effekts bei der zweiten Varianz­analyse werden alle Differenz­werte der Experi­mental­gruppe zu einer Zelle zusammen­gefasst, ebenso alle der KG.)

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Ergänzte Daten

Für die Berechnungen war es nötig, auf zweierlei Weise Daten zu ergänzen:

1. Da nicht jede/r Teilnehmende alle Klausuren mitschrieb, waren für die Varianz­analy­sen (siehe oben, vorletz­ten Absatz) Zensu­ren zu ergän­zen. Um die aussage­stärksten Größen, die Unter­schiede zwischen Ausgangs- und späte­ren Zensu­ren, nicht zu verän­dern, wurde in der 2. Varianz­analyse um den Durchschnitts­wert von EG oder KG ergänzt - je nachdem, welcher Gruppe der Proband ange­hörte.

2. Schon vorher musste berücksichtigt werden, dass vier Teilneh­mer der Unter­suchung den Hebräisch­kurs vor dem Ende abbra­chen. Weil sie nun auch nicht mehr am Unter­richt teilnah­men, hätten sich ihre Ergeb­nisse nicht verbes­sern können. Ihre Noten wurden auf dem zuletzt erreich­ten Niveau für die „verpass­ten“ Klausu­ren fortge­schrieben.
      Auch für die mündliche Leistung und die Werte zum Arbeitsvermögen bin ich bei den vorzeitig ausge­schiede­nen Teilneh­menden davon ausge­gangen, dass keine Verän­derung stattge­funden hat. Für die Entwick­lung des Arbeits­vermö­gens sind die ursprüng­lichen Daten für den zweiten Messzeit­punkt eben­falls wieder aufge­griffen wor­den.

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Verbesserungen in den mündlichen Leistungen, Einzelheiten

Punktvergabe:Verbesserungen konnten in maximal vier Teilfähig­keiten erzielt werden, die die münd­liche Gesamt­leistung ausma­chen (1. Vorle­sen, 2. gram­ma­tische und 3. morpho­logische Ana­lyse, 4. Über­setzen (= syntaktischer Bereich)). Pro Teilfähig­keit wurden ein oder null Punkte vergeben: Verbes­se­rung ja oder nein. Höchs­tens vier Punkte konnte eine Person also errei­chen.

Berechnung mit einem Randomisations­test von Fisher; Alpha-Fehler­wahrschein­lichkeit, einsei­tig: 0,009, bei diesen Standard­abweichun­gen: EG (Wert +2,6): 1,9; KG (Wert + 0,3): 1,0; Test­stärke : 98,9%. Die Steige­rung entspricht einem sehr großen Effekt - Cohens d-Maß = 1,63; dies ist 2,04-mal ein großer Effekt (Norm­wert für großen Effekt: d = 0,80).

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Veränderungen im Vermögen zu geistiger Arbeit, Details

Aktivierung: Wenn die Absolventen – eingeübt in die Ceremot-Met­hode - sich selb­ständig mit dem Stoff beschäf­tigen, akti­vieren sie ihren Orga­nismus für das Lernen besser als zuvor, sie nähern sich dem Opti­mum zwischen den Polen matt und über­erregt an.

Es handelt sich also um eine umgekehrt u- oder v-förmige Kurve. (Expe­ri­mentalgruppe: +25,4 Punkte (St.abw. 22,5), Kontrollgruppe: +2,3 Punkte (St.abw. 17,0)).- Die Variable Aktivierung ist umfassender als die Variable bzw. Kompo­nente Leistungs­motivation, die ich inzwi­schen einsetze. Wegen der Über­lappung ist aber von recht hoher Kor­relation auszu­gehen.

Die Befindlichkeit verbessert sich deutlich: Die Absol­venten erleben sich als viel zufrie­dener und kompe­tenter.

Experimentalgruppe: +20,4 Punkte (St.abw. 14,9), Kontroll­gruppe: -2,8 Punkte (St.abw. 13,3).- Die Vari­able Befind­lichkeit ist umfas­sender als die Kompo­nente Stimmung. Während „Stimmung“ für den Aufbau von Lern­fähigkeiten wichtig ist, eignet sich „Befind­lichkeit“ gut dazu, Verände­rungen in der Selbst­einschätzung von Zufrie­denheit und Kompe­tenz zu erfas­sen. Wegen der Überlap­pung wird auch hier eine recht hohe Korre­lation vorhan­den sein.

Gedächtnis für bereichsbezogene Sachver­halte: Die Mitglie­der der Experi­mental­gruppe erin­nern laut Selbst­auskunft um zwölf Prozent­punkte mehr vom Lern­stoff, die der Kontroll­gruppe 0,5 Prozent­punkte mehr.

Die Experimentalgruppe steigert sich von 51 auf 63 % des gelern­ten Stoffs. Als Daten wurden Selbst­auskünfte zu drei Zeit­punkten erhoben - nach einer Woche, nach fünfzehn Tagen und nach einem Monat - und gemit­telt. Standard­abweichungen: EG - 10,9 Prozentpunkte, KG - 15,3.

Die Ergebnisse der Kontrollgruppe liegen für die einzel­nen Vari­ablen zwischen -2,8 und +2,3 Punk­ten. Dies sind bei Standard­abweichungen von 13 oder mehr Punkten und bei kleiner Stich­probe irre­levante Ergeb­nisse. Sie werden üblicher­weise als Zufalls­schwan­kungen verstan­den.

Auswertung: Multivariate Varianzanalyse zum Vergleich der Diffe­renzen in den Grup­pen: Alpha-Fehler­wahrschein­lichkeit < 0,04. Die einzel­nen Größen zeigen große bis sehr große Effekte im Vergleich mit der Kontroll­gruppe (0,82 < d < 1,68; großer Effekt = 0,80). Ungefähr gleiche Effekte beim Vorher-Nachher-Vergleich inner­halb der Experi­mental­gruppe (d-Maß von 1,06 bis 1,10).

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Hält die Verbesserung einer Lernfähigkeit dauerhaft an? - Einzelheiten

Die Indikatoren. Als Indikatoren für die Stärke der Lernfähigkeit sind vier Vari­ablen einge­setzt worden:

-          Aktivierung und Befindlichkeit während des Allein­lernens; sie sind bereits als Vari­ablen bekannt, die das Vermö­gen zu geis­tiger Arbeit mitbe­stimmen (=).

-          Aktivierung und Befindlichkeit im Seminar; diese Vari­ablen erfas­sen die gleichen Phäno­mene während des Unter­richts.

Gerne hätte ich spätere Klausur­ergebnisse als Indika­toren verwen­det oder den genann­ten ausge­wählten Indi­katoren die Vari­able zum Gedäch­tnis für Sach­verhalte hinzu­gefügt. Aber im folgenden Semes­ter schrieben die Absol­venten in Hebräisch keine Klausu­ren oder Probe­klausuren mehr, und die Anfor­derungen an das Gedächt­nis änder­ten sich stark. So war dies nicht möglich oder sinnvoll.

Die Werte betragen im Vortest 2,13 (St.abw. 0,54), kurz nach dem zwei­ten Nach­test 3,78 (St.abw. 0,72) und fünf­einhalb Monate nach der Durch­führung 4,11 (St.abw. 1,32).

Die zuletzt erhobene Ausprägung der Variable liegt bei einer Alpha-Fehler­wahrschein­lichkeit von 0,04 höher als die des Vor­tests - bei einer Effekt­stärke von d = 1,34 (Cohens d-Maß), was 1,7-mal einem großen Effekt entspricht. - Die beiden Ergeb­nisse nach der Anwen­dung der Met­hode liegen auf dem­selben Niveau (P = 0,24, d = 0,4).

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 Bessere und Schwächere - statistische Einzelheiten

Wie bei den Verbesserungen der schriftlichen Leistungen aller Teilneh­mer wurden auch für die Unter­gruppen Varianz­analy­sen mit Mess­wiederho­lung bere­chnet. Trotz der jeweils etwa halbier­ten Teilneh­merzahl sind die Ergeb­nisse sowohl der schwä­cheren als auch der bes­seren Absol­venten der Methode in statis­tisch bedeu­tsamer Weise besser als die der Kontroll-Unter­gruppen: Dunnetts Test zum einsei­tigen Vergleich von EG und KG erwies sich in beiden Fällen als signi­fikant auf dem Alpha-Fehler-Niveau von 5 Prozent.

Die Effektgrößen wurden auch hier als d-Maße berech­net 1. In bei­den Fällen ergab sich ein mindes­tens 1,8-mal großer Effekt.

Weitere statistische Angaben finden Sie in der Tabelle.

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Anmerkungen:

Nicht die bei Varianzanalysen üblichen f-Maße, da so die Effektstärken wegen ergänzter fehlender Daten etwas überschätzt würden; vgl. "Hauptergebnis - weitere statistische Angaben", Punkt 2 ().
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